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4 Jahre lang
So lange habe ich mich noch nie mit einem Buch beschäftigt. Zum Glück weiß ich jetzt, daß sich all die Mühe gelohnt hat. Der Text des »Neutronenreiter« gefällt sogar meinem Ehemann, der sich mit dem, was ich schreibe, bisher nicht so recht anfreunden konnte, auch wenn er mich immer bedingungslos unterstützt.
Dennoch bin ich in ein Loch gefallen, nachdem ich endlich die vier Buchstaben
<– E N D E –>
unter den Text setzen konnte und ihn an den Setzer weitergelitten habe. Die langen Monate mit Lektorat und vor allem das Schlußkorrektorat haben an meinen Reserven gezehrt.
Meine Charaktere dagegen finden, daß ich noch vier Jahre so hätte weitermachen können. Maurice hätte gern wenigstens eine Nummer mit Paolo geschoben. Logan ist sauer, weil ich ihn vor eine wirkliche Herausforderung gestellt habe, die er nur mit Mühe und Not gemeistert hat. Amélie findet, daß die Verlobung in den Highlands hätte besser laufen können. Mike schimpft mit mir, weil er nicht gern an mehreren Problemen gleichzeitig arbeitet. Dabei läuft er gerade dann zu Hochform auf. Marie schenkt mir einen wissenden Blick, und verweigert mir den Chai Latte Speziale. Monsieur Pompier lächelt jovial, wie er das immer tut. Aber dafür ist er ja auch der Verlagsleiter.
Der einzige, der rundum zufrieden ist, ist Paolo. Der hat nämlich am Ende ein Zuhause gefunden.
Ich werde in meinem Alter keinen Verlag mehr für meine Bücher finden. Deshalb versuche ich es auch gar nicht. Es tut aber verdammt gut, zu wissen, daß sich mein »Neutronenreiter« hinter keiner Verlagsveröffentlichung mehr verstecken muß. Der Text ist richtig rund geworden und ich habe sämtliche Handlungsfäden abgeschlossen, die ich nicht für einen der Folgebände benötige.
Von den 1.000 Normseiten, die ich zuerst geschätzt hatte, blieben am Ende etwa 900 übrig. Der »Moíra-Zyklus« ist derzeit als Trilogie in sich geschlossen und mit über 2.000 Seiten ziemlich episch geworden und hat sich das Etikett »Queer Science Fiction« redlich verdient. Veröffentlicht wird es übrigens in neuer Rechtschreibung, auch wenn sich dieser Beitrag anders liest. Mögen die Deutschlehrer unter meinen Lesern ihre Freude daran haben 😏
Ich finde, daß starke, queere Figuren meinen Geschichten gut bekommen. Sie gehen mit ihrem Anderssein nicht hausieren, sondern leben einfach ihr Leben ohne Kompromisse.
Auch in diesem Buch gibt es einen historischen Handlungsstrang. Wem er diesmal gilt, wird eine Überraschung. Wer ihn als erster errät, bekommt später ein signiertes Print von mir.
Wie es jetzt weitergeht, weiß ich noch nicht. Mein Gehirn läuft seit einigen Tagen im Grundmodus. Im Laufe der kommenden Woche wird sich das aber ändern und dann gehe ich mein nächstes Projekt an. Welches es auch sein wird, ich werde den bisher geschriebenen Text zuerst überarbeiten müssen, denn mein Blickwinkel hat sich im letzten Jahr geändert und ich schreibe jetzt anders.
Bleib gespannt!
Dein Mike
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