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Endlich ein Exposé! - Mike Gorden: Das Universum im Tautropfen (Cover)

Endlich ein Exposé!

Drei Jahre hat es gedauert, in denen ich an den Exposés für meine Reihe herumgedoktort habe. Den anderen hat das Ergebnis nur mäßig gefallen und mir – ehrlich gesagt – auch nicht. Vertrackt fand ich vor allem die Inhaltsangabe. Ich habe versucht, die Handlung so kurz wie möglich zusammenzufassen. Das ist bei den vielen ineinander verflochtenen Handlungssträngen sehr schwierig und das Resultat war immer viel zu lang, weil ich nichts weglassen mochte, das aus meiner Sicht wichtig war. Immerhin liebe ich jede meiner Figuren. Sonst hätte ich sie nicht geschrieben.

Heute morgen habe ich den Kram wieder einmal frustriert in die Ecke geschmissen und mich gefragt, was eigentlich der zentrale Handlungsstrang ist, wenn nicht einmal ich ihn erkenne, der ihn doch geschrieben haben muß. In meiner Verzweiflung fing ich an, ein Soziogramm zu zeichnen, wie die Figuren über welche Handlungen miteinander zusammenhängen. Auch das wurde komplizierter und komplizierter. Ich wünschte mir eine dritte Dimension herbei, um alles darstellen zu können. Dann eine Vierte.

Schließlich war ich wieder davor, alles hinzuschmeißen und ging geistig einige Meter zurück, um von oben auf das Geschehen zu blicken. Plötzlich öffnet sich die imaginäre Wolkendecke über mir, ein Sonnenstrahl lugt hervor und beleuchtet die Szenerie. Ich erblicke in den einander gegenüberliegenden Ecken meiner Graphik zwei Knoten, in denen fast alle Handlungen zusammenlaufen. Endlich! Der zentrale Konflikt!

Hast Du das auch, daß Du manchmal den Wald vor Bäumen nicht siehst? Kurzentschlossen lösche ich den gesamten Text, den ich vorher geschrieben habe und fange neu an. Nach einer Viertelstunde ist ein Exposé fertig, das um einiges runder ist, als alles, das ich vorher geschrieben habe, das es einem Fremden ermöglicht, sich einen schnellen Überblick über meine Geschichte zu verschaffen und das… nur halb so lang ist, wie es sein darf!

Das neue Exposé geht von den beiden zentralen Knoten aus und baut darauf die Handlung auf. Am meisten befremdet mich, daß nur wenige meiner handelnden Figuren darin vorkommen und auch die nur eher am Rande. Der zentrale Konflikt befand sich nämlich die ganze Zeit dahinter und hat mit den meisten Figuren nur wenig zu tun!

Ich weiß noch nicht, ob das gut ist. Es zeigt mir aber, daß der Stoff noch komplexer ist, als ich dachte. Jetzt freue ich mich wieder auf die kommenden Fortsetzungen. Es gibt noch so viel zu schreiben.

In diesem Sinne bleib’ gespannt!
Dein Mike


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