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Leseprobe aus »Der Fluch der anderen Seite«
Sheeran Merkator ging heute nicht zur Arbeit. Besser noch: Er durfte seine monatliche Stunde an der Oberfläche verbringen. Darauf freute er sich schon die ganze Woche. Seit die Menschen vor tausenden von Jahren diesen unwirtlichen Planeten kolonisiert hatten, lebten sie zum größten Teil in unterirdischen Höhlen unter vielen Metern dicken Gesteins. Es schützte sie vor der kosmischen Strahlung.
Auf der Oberfläche unter den Glaskuppeln konnte man auf Dauer nicht leben. Der Planet besaß keine Atmosphäre. Die harte Strahlung aus dem Weltraum drang ungeschwächt bis zum Boden durch, durchdrang die Glaskuppeln und zerstörte das Erbgut. Die Menschen konnten keine Kinder mehr bekommen und entwickelten Geschwülste im Körper, die sich vermehrten. So stand es in den medizinischen Datenbanken.
Allerdings hatten die Wissenschaftler auch bewiesen, daß das Licht der Sonne eine positive Wirkung auf den Körper hatte, die man mit Kunstlicht nicht adäquat ersetzen konnte. Um beide Bedürfnisse – Schutz und Licht – unter einen Hut zu bringen, hatte man sich irgendwann auf diese eine Stunde pro Monat geeinigt.
Sheeran stieg zusammen mit einer Gruppe Menschen in den großen Fahrstuhl zur Oberfläche. Auch sie durften heute eine Stunde lang nach draußen. Wobei man ‘draußen’ als relativen Begriff auffassen mußte, denn sie bewegten sich nach wie vor unter einer Kuppel und atmeten die gleiche gefilterte Luft wie die anderen in der Tiefe.
Die Fahrt nach oben dauerte mehrere Minuten. Diese Aufzüge hatte man früher für den Transport von Lasten eingesetzt und sie fuhren viel langsamer als die Personenaufzüge unten in den Höhlen. Als sie oben ausstiegen, öffneten sich zeitgleich noch eine ganze Reihe anderer Aufzüge und spien ihre Passagiere in die Kuppel hinein. Die Kolonie besaß mittlerweile über eine Millionen Einwohner. Zwar gab es mehrere dieser Kuppeln, aber dennoch handelte es sich um eine logistische Meisterleistung, jedem Bewohner seine Stunde zukommen zu lassen. Es hieß, es gäbe Bestrebungen, die Zeit zwischen zwei Aufenthalten an der Oberfläche auf fünf oder sogar sechs Wochen zu verlängern, damit die Besucher in den Kuppeln etwas mehr Freiraum genießen konnten.
Sie traten aus dem Schatten des Aufzugganges. Das helle Licht blendete sie zuerst. Sie mußten ein Zeitfenster um die Mittagszeit erwischt haben, denn die gelbe Sonne stand beinahe im Zenit. Unten in den Höhlen liefen die Uhren nach einem strengen Tag-Nacht-Rhythmus, der mit der wirklichen Tageszeit, die an der Oberfläche herrschte, nichts zu tun hatte.
Sheeran blickte durch die Kuppel. Sie maß etwa hundert Meter im Durchmesser. Den oberen Bereich hatte man soweit technisch möglich verglast.
Die meisten Menschen strömten in die Mitte. Dort gab es einen kleinen Teich, eine Gruppe von Bäumen und eine Reihe von Sitzbänken, die binnen Sekunden besetzt wurden. Er lächelte und spazierte stattdessen langsam einen Rundweg entlang, der am Rand der Kuppel entlangführte. Hier drängten sich weniger Menschen und es gab in regelmäßigen Abständen große Fenster in der Wand, durch die man auf die Oberfläche schauen konnte. Die Belüftung sorgte für einen stetigen, warmen Luftzug, so daß hier niemand überflüssige Kleidung trug und die Sonnenstrahlen ihre belebende Wirkung auf der Haut entfalten konnten.
Er stand gerne hier. Die Kuppel befand sich in einer weiten Ebene, die rundherum am Horizont von einer Bergkette begrenzt wurde. Vor Millionen oder sogar Milliarden von Jahren – das ließ sich mangels Erosion im Vakuum nicht so genau feststellen – mußte hier ein größerer Asteroid eingeschlagen sein und hatte diesen Krater geformt, auf dessen Boden die Kolonie jetzt lag. Sheeran liebte den weiten Blick, diese Ebene, auf der das Auge sich ausruhen konnte, auch das eine Besonderheit, die es nur hier oben gab. Über der Ebene erstreckte sich trotz der hochstehenden Sonne ein prachtvoller Sternenhimmel. Ohne eine Atmosphäre, die das Sonnenlicht streute, sah man auch feine Details am Himmel.
Sheeran kannte es nicht anders. In einem kurzen Ausschnitt aus einem uralten Film hatte er einmal einen Himmel gesehen, der nicht schwarz war, sondern blau. Das konnte aber nicht ihr Planet sein. Es mußte sich um die mythische, alte Heimat handeln, von der aus ihre Vorfahren vor Jahrtausenden diese Kolonie gegründet hatten. Kurz nach ihrer Gründung riß der Kontakt zur Heimat plötzlich ab und sie hörten nie wieder von ihnen. So stand es in den Geschichtsbüchern und so hatte er es einst in der Schule gelernt.
In einiger Entfernung, es mochten ein oder zwei Kilometer sein, konnte er die nächste Kuppel erkennen. Die Kolonie hatte sich ausgebreitet, sie tat das noch immer, und mittlerweile sogar die umgebenden Berge untertunnelt. Wenn er die Augen zusammenkniff, konnte er auf der Bergkette eine Reihe von Parabolantennen erkennen. Von dort beobachteten vollautomatische Systeme die Sterne und hielten Ausschau nach anderen Himmelskörpern. Falls einer dem Planeten zu nahe kam und abzustürzen drohte, sollten sie die Bewohner warnen. In Sheerans Leben kam ein solches Ereignis glücklicherweise noch nicht vor.
»Bitte weitergehen! Andere wollen auch noch schauen«, wies ihn ein Wachmann zurecht. Sheeran verließ seinen Ausguck und spazierte weiter den Weg entlang. Nachdem er seine Runde beendet hatte, begab er sich zu den anderen in den mittleren Bereich. Die Bäume, die hier standen, spendeten etwas Schatten, ohne allzuviel Sonnenlicht zu verdecken. Es handelte sich um eine Züchtung, die besonders gut mit der Strahlung zurechtkam und während der langen Planetennacht kein Kunstlicht benötigte. Den Teich – in Wirklichkeit ein künstliches Bassin – hatte man wohl länger nicht nachgefüllt, wie ihm die Ränder oberhalb der Wasseroberfläche verrieten.
Geduldig reihte er sich in die Schlange an einer kleinen Quelle ein, wo es frisches Wasser gab. Die Quelle bestand zwar nur aus einem kurzen Stück Rohr, aus dem ein Wasserstrahl in eine Art Waschbecken floß. Dennoch handelte es sich um einen Luxus, den er unten in den Höhlen entbehren mußte. Dort gab es nur genau abgemessene Rationen Wasser, einem der knappsten Rohstoffe auf diesem unwirtlichen Planeten.
Gerade, als er an die Reihe kam und sich einen Becher aus dem flachen Becken schöpfte, begann es im Zufluß zu blubbern. Der Wasserstrahl wurde schwächer und trug dicke Luftblasen mit sich. Dann versiegte er ganz. Sheeran schüttelte den Kopf über die technische Störung und ging mit seinem halbvollen Becher weiter.
Viel zu früh ertönte das Signal, daß ihre Stunde zu Ende ging. Der Ton klang nicht allzu laut, grub sich aber binnen weniger Sekunden so ins Bewußtsein, daß er die meisten Besucher aus ihren Gedanken riß. Sie setzten sich in Bewegung wie die Eloi in Wells ‘Zeitmaschine’, wenn die Sirenen der Morlock sie riefen. Sheeran hatte diesen Roman vor einigen Wochen in den Archivdatenbanken gefunden, die alles Wissen enthielten, das seit Gründung der Kolonie gesammelt und überliefert wurde. Er schien älter zu sein als die Kolonie, denn die Menschen in dieser Geschichte lebten nicht in Kuppeln, sondern unter einem freien Himmel.
Die Fahrstuhltüren öffneten sich und alle fuhren wieder hinunter. Dort erwartete sie bereits die nächste Gruppe Menschen, die ihre monatliche Stunde in der Sonne verbringen wollten. Das System funktionierte nur noch, wenn es penibel durchgetaktet wurde. Schließlich schien die Sonne auch nicht immer.
Er fühlte sich dennoch erholt, als er sein kleines Singleappartement betrat. Viel mehr als ein Bett, ein Tisch und eine Naßzelle paßten nicht hinein. Obwohl sich die Kolonie mittlerweile über dutzende von Kilometern unter der Oberfläche erstreckte, gab es für jede einzelne Person nur wenig Platz. Immerhin mußten sie alles mühsam aus dem Gestein schlagen und an die Oberfläche verbringen. In einigen Jahren würde er die Erlaubnis bekommen, eine Familie gründen zu dürfen. Dann bekäme er auch ein Anrecht auf eine größere Wohnung. Bis dahin mußte er sich bescheiden. Das Wohl der Gemeinschaft besaß immer Vorrang vor dem Wohl des Einzelnen. Mit dieser Maxime wuchsen die Kinder hier auf. Das Überleben aller hing davon ab.
Er öffnete einen Behälter mit Trinkwasser, setzte sich vor seinen Bildschirm und rief die allgemeinen Nachrichten auf. Viel geschah derzeit nicht. Im Osten der Kolonie würde in den nächsten Wochen ein neuer Sektor fertiggestellt werden und die Regierung suchte noch Bewerber für die dort liegenden Wohnungen.
Die Anzeigen klangen verlockend. Wenn man zugelassen wurde, bekam man eine größere Wohnung, als es dem eigenen Status entsprach. Dafür erwartete die Regierung aber auch persönlichen Einsatz. Meist öffneten sie die Sektoren aus Platzmangel nämlich bereits, bevor die Bautrupps die dortige Infrastruktur komplett fertiggestellt und getestet hatten. Sheeran hatte sich schon vor längerem die Meinung gebildet, daß diese Angebote zwar verlockend erschienen, aber die Realität dahinter einer Prüfung nicht standhielt. Deswegen bewarb er sich auch nie auf solch eine Wohnung.
Das Wasser besaß heute einen unangenehmen Beigeschmack. Das kam in den letzten Monaten häufiger vor. So trank er es lustlos und ohne Genuß. Natürlich wußte er, daß das Wasser in der Kolonie wieder und wieder recycelt wurde. Über eine solche Selbstverständlichkeit machte sich hier niemand Gedanken. Anscheinend arbeiteten die Recyclingsysteme aber derzeit nicht fehlerfrei.
Die Kolonie benötigte eine ausreichende Menge sauberen Wassers zum Überleben. Die Bautrupps gewannen es mühsam aus den Gesteinen, die bei der Errichtung neuer Sektoren als Abraum anfielen. Meist genügte die gewonnene Menge nicht, um die zusätzliche Bevölkerung des Sektors zu versorgen.
Auf einem Planeten ohne Atmosphäre ist es eine besondere Herausforderung, an genügend Wasser zu kommen. Das fehlende Wasser gewannen die Menschen an Stellen weit außerhalb der Kolonie, an denen es Gesteine mit einem höheren Wassergehalt gab. Seine Gewinnung benötigte viel Arbeit und enorme Energiemengen. Ein erheblicher Teil der in großen Solarkraftwerken auf den umliegenden Bergen gewonnenen Energie wurde dafür aufgewendet.
Als Geologe hatte er die Aufgabe, neue Lagerstätten mit wasserreichen Gesteinen aufzufinden und auszubeuten. Dies gestaltete sich in den letzten Jahrhunderten immer schwieriger.
Die hieraus resultierenden Probleme stellten einen zentralen Teil seiner Ausbildung dar und er wußte, daß sie derzeit nur einen Mangel verwalten konnten. Auf ihrer Hälfte der Heimat gab es nur noch wenige ehemalige Vulkane, deren wasserführende Schichten die Kolonisten noch nicht völlig ausgebeutet hatten. Wobei es sich bei dem Begriff ‘wasserführend’ sowieso um einen Euphemismus handelte, denn es ging um maximal einige Promille Wassergehalt. Mehr konnten sie auf einer Welt ohne Atmosphäre nicht erwarten. Auf lange Sicht mußten sie darauf achten, daß die Bevölkerung ihrer Heimat nicht weiter anwuchs. Den Mangel an einem Schlüsselrohstoff wie Wasser konnte die Regierung bei ihren Planungen nicht außer acht lassen.
Er hütete sich aber, seine Überzeugung öffentlich auszusprechen. Das Leben auf diesem Planeten bereitete den Kolonisten auch so genügend Probleme, auch ohne daß er das Augenmerk der anderen Bewohner auf Sachverhalte richtete, die möglicherweise wahr waren, aber letztlich nur die Gemeinschaft der Kolonisten destabilisieren würden. Das Versprechen steten Wachstums, das die Regierung propagierte, stand seiner Meinung nach auf tönernen Füßen. Sie mußten sehr verzweifelt sein, wenn sie sich der Wahrheit nicht stellten.
Der einzige, mit dem er darüber reden konnte, war Jon Ry. Er unterrichtete Geologie und Mineralogie an der Hochschule. Auch Sheeran zählte seinerzeit zu seinen Schülern. Ihr Kontakt riß nach der Prüfung nicht ab und entwickelte sich im Lauf der Jahre zu einer echten Freundschaft. Sie schrieben sich regelmäßig, telefonierten und sahen sich auf den Fortbildungstagungen des Fachbereichs. Aus wissenschaftlichen Informationen zogen sie beide regelmäßig die gleichen Schlüsse. Gerade am letzten Sonntag hatten sie sich ausführlich über eben dieses Thema unterhalten. Jon hatte ihn dabei so bohrend ausgefragt, daß er hinterher darüber nachdachte, ob sein Freund nicht etwas im Schilde führte.
So überraschte es ihn auch nicht, daß er beim Öffnen des privaten Messengers eine Nachricht vorfand.
‘Hey, Shee, melde Dich mal, wenn Du Zeit für Deinen alten Lehrer findest.’
Die beiden pflegten einen persönlichen Gesprächston und duzten sich, als wären sie enge Verwandte. Jon hielt nichts davon, von allen mit ‘Herr Professor’ angeredet zu werden und gab sich auch sonst völlig uneitel.
Natürlich hatte Sheeran Zeit. ‘Was kann ich tun?’ tippte er.
Die Antwort kam so schnell, als hätte sein Jon vor dem Bildschirm gesessen und auf ihn gewartet.
‘Ich brauche Deine Hilfe. Genauer: Wir brauchen Deine Hilfe. Du weißt, daß ich Mitglied in einigen Gremien bin. Ich möchte Dich für den heutigen Abend zu einer Sitzung einladen. Wenn Du mich unterstützt, erreichen wir vielleicht mehr.’
Das genügte, um Sheeran neugierig zu machen. Die ‘Gremien’, von denen Jon gesprochen hatte, standen nämlich der Regierung nahe, die er in seinen Fachgebieten gelegentlich beriet. Die Kolonie besaß flache Hierarchien, Jon Ry galt als einer ihrer fähigsten Geologen und die Geologie stellte neben der Biologie und der Chemie eine der Haupt-Wissenschaften dar und wurde an jeder Hochschule gelehrt.
Sheeran ließ sich den Termin in seinen Kalender überspielen und wartete gespannt auf den Abend. Er nahm seinen Handrechner mit, weil der Termin neben einer genauen Wegbeschreibung auch gleich die Zugangsberechtigung für den Regierungsbezirk enthielt.
Die erste Kontrolle gab es bereits, als er aus der Vakuumbahn ausstieg und die Station verlassen wollte. Er hatte sich noch nie im Regierungsbezirk aufgehalten und fand das Procedere durchaus spannend, daß er seinen Handrechner vor das Display des Scanners halten mußte. Es klickte und die Türe vor ihm öffnete sich. Hinter ihm schoben sich die anderen weiter in Richtung des eigentlichen Ausgangs zur Orangerie, einer der größten Sehenswürdigkeiten, die die Kolonie zu bieten hatte.
Sein Weg führte in einem verglasten Tunnel gradewegs durch die Anlage, denn am anderen Ende schloß sich der Regierungsbezirk an. Die anderen Besucher mußten einem langen und verschlungenen Weg folgen, der sie an vielen exotischen Pflanzen, Bäumen und sogar einigen Tieren vorbei am Ende wieder zur Bahnstation zurückführte. Auch hier konnte man nicht einfach so hinfahren, sondern bekam einen vierteljährlichen Slot für den Besuch.
Die Orangerie befand sich nicht ganz so tief unter der Oberfläche wie die Wohnanlagen. Durch einige Schächte fiel sogar etwas Tageslicht hinein, wenn die Sonne passend stand. Die restliche Beleuchtung erledigten spezielle Strahler. Sie gaben nicht das übliche gelbe Licht ab, sondern ein bläulich-rötliches, was der Anlage eine besondere Atmosphäre verlieh. Hauptsächlich wuchsen hier Bäume, die je nach Zeit blühten oder verschiedene Früchte trugen. Am Boden wuchsen verschiedene Gewächse. Die meisten trugen ebenfalls Früchte lieferten andere, brauchbare Produkte. Pflanzen, die nur schön aussahen und keinen Nutzen brachten, gab es hier nicht.
Die Früchte – ebenso wie die Gemüse, die in nichtöffentlichen Anlagen in den Außenbereichen kultiviert wurden – aß man nicht. Sie dienten der Wiederaufbereitung des Atem-Kohlendioxids, wurden anschließend geerntet und zusammen mit den Produkten der agrochemischen Farmen zu den Konzentraten verarbeitet, die sie alle bekamen. Essen war nötig, damit man überlebte. Sheeran kannte es nicht anders und vermutlich würde er betreten wegsehen, falls ihm wirklich jemand einen Apfel oder eine Orange zum Essen anböte.
Hier unten in dem Gang zum Regierungsviertel erblickte er die Anlage nicht aus der Besucherperspektive, sondern sah auch einen Teil der Infrastruktur, die man zu ihrer Pflege benötigte. Aus allgegenwärtigen kleinen Schläuchen tropften Wasser und die Nährlösungen, die die Pflanzen zum Wachsen benötigten. Er fang das spannend und blieb mehrfach stehen, um sich etwas genauer zu betrachten.
Anscheinend bewegte er sich nicht schnell genug, denn plötzlich erinnerte ihn ein ‘Bitte weitergehen. Sie werden erwartet!’ aus einem der überall verteilten Lautsprecher an seinen Termin.
Am Ende der Orangerie befand sich eine weitere verschlossene Tür. Auch sie öffnete sich, als er den Handrechner vor den Scanner hielt. Auf der anderen Seite wartete bereits Jon auf ihn. Sie umarmten sich wortlos, dann führte er ihn durch die Gänge des Bezirks. Sheeran staunte, wie weitläufig sich hier alles anfühlte.
Nicht daß man hier mit dem Platz verschwenderisch umging, aber gegenüber der teilweise drangvollen Enge der zunehmend übervölkerten restlichen Bezirke, überkam ihn erneut das Gefühl, sich frei bewegen zu können, genauso wie er es am Morgen auf der Oberfläche erlebt hatte. Sie trafen auf dem Weg nur wenige Leute und ihn überkam ein leichtes Unwohlsein, als er bemerkte, daß man auf den Gängen tatsächlich aneinander vorbeigehen konnte, ohne sich dabei berühren zu müssen.
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