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Mike Gorden: mein Werk und meine Genres (Onlinebuchmesse 2020)
Mike Gorden: mein Werk (2020)

Onlinebuchmesse Tag 3: Ich und meine Genres…

Eine der ersten Wunderlichkeiten, auf die ich nach der Vollendung meines ersten Romans »Gefahr von der anderen Seite« gestoßen bin ist, daß es ein Genre braucht, damit andere mich in die entsprechende Schublade stecken können. Ohne Genre keine Veröffentlichung.

Das auf das allererste Cover geklatschte Label Fantasy entpuppte sich schnell als Fehlgriff. Ich mußte lernen, daß es einen Unterschied gibt zwischen Fantasy und Science Fiction, zwischen Science Fiction, Dystopien und Hard Science Fiction.

Die letztere Beschreibung erfaßte einen Teil der Geschichte präzise. Aber was war mit dem großen Rest? Handelte es sich um eine Gay-Romance, einen Techno-Krimi oder doch eher einen Erotik-Thriller? Nach etwa sechs Wochen habe ich mich für SciFi-Thriller entschieden. Für eine Geschichte, die ganz trefflich zwischen einem halben Dutzend Genres gelandet ist, ist es vielleicht die beste aller möglichen Beschreibungen.

Genres sind für alle anderen bequem, nur nicht für den Schriftsteller. Entscheide ich mich dafür, in einem einzelnen Genre zu schreiben, enge ich mich ein.

Sind meine Kurzgeschichten meist (Hard-)Science-Fiction und Dystopien, so mischen sich in den Moíra-Zyklus in die Sci-Fi auch Elemente eines historischen Romans, (hard boiled) Krimi, Mystery, einiger Wissenschaften und verschiedenartiger Romanzen bis hin zur Erotik.

Es ist mir wichtig, so zu schreiben, wie es im wirklichen Leben tatsächlich auch geschehen könnte. Unglücklicherweise hält sich das wirkliche Leben da draußen aber nicht an Genres. Entferne ich daher bewußt Genres aus meinen Werken, um die Geschichte leichter rezipierbar zu machen, nehme ich meinen Plots einen Teil ihrer Seele.

Das ist meinem ersten Buch »Gefahr von der anderen Seite« so passiert. Mit der Kritik konfrontiert, daß meine Geschichte toll wäre, viele Leser aber mit der in sehr expliziter Sprache gefaßten Romanze zwischen Mike und Maurice nichts anfangen konnten, habe ich mich entschlossen, für die in diesem Jahr erschienene Neuauflage die pornographischen Passagen herauszuschreiben.

Mittlerweile frage ich mich, ob ich das richtig gemacht habe.

Ich möchte als Schriftsteller authentisch bleiben und mich nicht auf einen oder zwei Stereotype reduzieren lassen müssen, damit sich meine Werke besser verkaufen.

Was meinst Du dazu? Ich freue mich auf Deine Rückkopplung per Kommentar oder PM auf Facebook!


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