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Inhaltsverzeichnis
Projekt Paolos Tagebücher-Leseprobe
Disclaimer
Dieser Text ist eine Rohfassung in alter Rechtschreibung. Er ist weder überarbeitet noch lektoriert. Jedwede Fehler oder unlogische Passagen, die Du findest, darfst Du behalten 😏
Die Texte sind erotischer Natur. Bitte verstehe, daß ich Dir hier nur jugendfreie Passagen zeige.
Vorwort
Paolo Costa ist ein Empath. Nicht von der eher esoterischen Art, wie man sie auf vielen Seiten im Netz findet. Er kann wirklich Gefühle lesen. Wenn er ins Zimmer kommt, weiß er sofort, was Du fühlst, und konfrontiert Dich gelegentlich gnadenlos damit. Ich versichere Dir: Das kann anstrengend werden, vor allem, wenn Du sie vor ihm verbergen willst.
Er kann aber noch mehr. Wenn er Dich will, dann wird es Dir beinahe unmöglich sein, ihn zurückzuweisen. Dem hypnotischen Sog seiner strahlend blauen Augen kann man sich nur schwer entziehen und wenn er es schafft, seine Hand auf Dein Herz zu legen, dann hast Du unwiderruflich verloren. Die Verbindung, die er damit zu Dir herstellt, kann man empathisch nennen. Auf jeden Fall übertrifft sie in ihrer Intensität alles, was Du jemals wieder beim Sex erleben wirst.
Wenn Du ihn also nicht magst, dann sorg dafür, daß er Dich nicht will. Sonst bist Du ihm am Ende genauso verfallen wie alle anderen. Paolo sieht nämlich verdammt gut aus und er weiß das! Italiener, ein Meter Neunzig groß und dazu blaue Augen. Muß ich noch mehr sagen? Außerdem hält er seinen Körper in Form und sein Schwanz … aber ich will Dir nicht die Vorfreude nehmen, wenn er Dich damit pfählt.
Seine empathischen Fähigkeiten wurden verstärkt durch eine experimentelle Droge, die er eine Zeitlang nehmen mußte, weil sein damaliger Zuhälter das von ihm erwartete. Ihn deswegen einfach als drogensüchtigen Stricher abzustempeln, wird ihm aber nicht gerecht, denn die Droge erweiterte seine Fähigkeiten, anstatt sie einzuschränken. Für Dich ist sie übrigens nichts. Denk nicht mal daran! Paolo besitzt die Veranlagung bereits und hat von Kind auf gelernt, mit ihr umzugehen und damit zu leben. Du nicht. Was passieren kann, wenn ein nicht Veranlagter die Droge nimmt, kannst Du an anderer Stelle nachlesen.
Paolo ist ein Fetischist. Das bedeutet, daß seine Klamotten beim Sex normalerweise an bleiben. Er liebt die erotisierende Wirkung von Leder und anderen Materialien und besitzt ein Faible für Handschuhe. Er mag es nicht, wenn Du beim Sex zu viel redest. Notfalls unterbindet er das mit Gewalt. Er kennt ein ganzes Arsenal an Griffen, um Dich so lange außer Gefecht zu setzen, daß Du Dich am Ende geknebelt wiederfindest. Außerdem benötigt er keine verbale Kommunikation. Solange er sich in Deine Gefühle eingeklinkt hat, weiß er auch so, worauf es ankommt.
Das Buch entsteht in Zusammenarbeit mit »Empath«-Lesern, die das Bedürfnis hatten, daß Paolo sich auch einmal mit ihnen beschäftigt. Sie haben mir erzählt, wie sie ticken und was sie sich von einem Treffen mit Paolo erwarten. Das ist nicht immer eins zu eins so eingetroffen, denn er hat durchaus seinen eigenen Willen und gelegentlich macht es ihm auch Spaß, Deine Erwartungen zu enttäuschen, um dann etwas völlig anderes mit Dir zu tun, was sich dann als viel besser herausstellt.
Solltest Du nach der Lektüre auch das Bedürfnis haben, Paolo zu treffen, dann schreibe mir an MikeGorden@proton.me. Du mußt Dir dazu keine ganze Geschichte ausdenken. Das ist dann meine Aufgabe. Ich benötige nur einige Regieanweisungen à la ‘kein Leder, sondern Neopren’, ‘Ficken ist ein Muß’ oder ‘ich will verschleppt werden’ und eventuell ein Setup, in welcher Umgebung Du ihn treffen möchtest. Die Geschichte steht Dir privat zur Verfügung und Du findest sie außerdem in der nächsten Folge von Paolos Tagebuch veröffentlicht.
Du kannst dieses Büchlein einfach als Sammlung mehr oder weniger pornographischer Kurzgeschichten lesen, wobei ich den Begriff Pornographie hier bewußt weit fasse. Den vollen Lesegenuß erhältst Du allerdings erst, wenn Du vorher meine Bücher »Empath« und »Neutronenreiter« gelesen hast, denn dann weißt Du, wie Paolo wirklich tickt und warum er so geworden ist, wie er eben ist.
Die Handlung spielt übrigens im Zeitraum zwischen Mitte 2018 und Mitte 2019, also nach der Haupt-Handlung beider Bücher.
Wenn Du Paolos Typ bist, dann hat er es auch bereits geschafft, daß Du Dich in ihn verliebst. Daß er das kann, weißt Du bereits.
In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß bei der heißen Lektüre,
Dein Mike Gorden
Kapitel 1. Paolo
Paolo beschlich das Gefühl, daß der Account des Mannes, mit dem er seit einem Tag chattete, von mehreren Personen genutzt wurde. So formulierte er seine Nachrichten bewußt vorsichtig.
Dies fiel ihm mittlerweile leichter, weil er sich in den letzten Monaten fleißig durch die Übungen gearbeitet hatte, mit denen Klotho ihn immer noch regelmäßig versorgte. Zwar sah er Deutsch als seine Muttersprache an; mit dem schriftlichen Ausdruck haperte es aber sehr und auch an seinem Wortschatz mußte er arbeiten. Der Schulunterricht in den Heimen, in denen er einen Teil seiner Kindheit verbracht hatte, verdiente den Namen nicht.
So sah er seine Mitgliedschaft auf dem schwulen Datingportal als willkommene Möglichkeit an, um seine Ausdrucksmöglichkeiten auf den Gebieten zu vervollständigen, die die Lektionen nicht abdeckten.
›Du willst mich also unbedingt kennenlernen. Das hörte sich gestern aber noch viel vorsichtiger an, so als suchtest Du nur jemanden zum Reden.‹
›Du bist anders als die anderen. Hier geht es nur um schnellen Sex. Ich habe hier noch nie mehr als einige Sätze gewechselt, bis das Gespräch auf das Eine kam. Bei Dir nicht. Das macht mich neugierig.‹
›Ich fand es gestern angenehm, mit Dir zu chatten, Stef37.‹ Paolo blieb lieber auf Distanz.
›Nenn mich Stefan.‹
›Ist das Dein Name? Ich bin Paolo.‹
›Wie alt bist Du?‹
›Jünger als Du.‹
›Woher weißt Du … ach natürlich.‹
›Warum wolltest Du gestern nur reden und heute nicht?‹
›Gestern war ich nicht gut drauf. Keine Ahnung, was nich geritten hat, hier trotzdem reinzugehen. Deshalb bin ich im Chat auf Distanz geblieben. Hinterher habe ich noch Tobi, meinen Sub, zu mir einbestellt, damit ich mich abreagieren konnte.‹
›Abreagieren. Und heute hast Du es Dir anders überlegt?‹
›Genau. Meinst Du, daß wir uns irgendwann mal treffen können?‹
›Ich will vorher sehen, mit wem ich mich unterhalte. Dein Profilbild ist… interessant, aber es zeigt Dich nur von hinten. Einen schönen Hintern hast Du übrigens.‹
›Danke gleichfalls. Du zeigst Dich ja ebenfalls nicht von vorne.‹
›Stimmt.‹
›Bei mir ist es… kompliziert. Meine Familie weiß nichts davon, daß ich hier bin.‹
›Bist Du für ein Versteckspiel vor Deiner Familie nicht zu alt?‹
›Du kennst sie nicht. Sie können sehr böse werden, wenn man sie hintergeht.‹
›Warum hintergehst Du sie dann?‹
›Vielleicht lernst Du sie eines Tages kennen. Wünschen solltest Du Dir das aber nicht. Du wärst ihnen nicht gewachsen.‹
›Du kennst mich nicht.‹
›Dazu muß ich Dich nicht kennen.‹
Ich denke schon.
Paolo unterdrückte seinen aufwallenden Ärger. Dies war nur ein Chat und was der andere schrieb, betraf ihn eigentlich nicht. Er hatte es in den letzten Tagen hier mit einigen Maulhelden zu tun bekommen. Dieser Stefan war sicher nur eine weitere Nummer in der Liste.
›Kann es sein, daß Du zu viele Vampirgeschichten liest?‹
›Hey, Du bist lustig. Das gefällt mir!‹
›Vielleicht solltest Du mich wirklich kennenlernen. So häßlich wirst Du von vorne schon nicht aussehen.‹, schrieb er.
›Natürlich bin ich nicht häßlich! Was glaubt denn du?‹
In seinem Chatfenster materialisierte sich das Bild eines gestandenen Mannes. Auch die Vorderseite konnte sich sehen lassen. Besonders fielen Paolo die braunen Augen auf. Sie zogen ihn wie magisch ins Bild hinein und die kleinen goldenen Flecken darin wirkten beinahe, als würden sie sich bewegen. Die Nase verlief nicht ganz gerade. Vielleicht war sie in der Vergangenheit einmal gebrochen.
Um den Mund lag trotz der vollen Lippen ein harter Zug. Das Leben war anscheinend nicht zu allen Zeiten freundlich zu ihm gewesen. Zusammen mit dem trainierten Oberkörper und dem kurzen braunen Bürstenschnitt würde man diesem Kerl den Job eines Bodyguards zutrauen.
›Ich bin dran.‹ Paolo schickte ein Bild von sich, das Ángel während seines Aufenthalts in der Kolonie geschossen hatte. Er wußte um seine Wirkung auf andere, die der von Stefan in nichts nachstand. Daher zeigte er dieses Bild auch nicht öffentlich in seinem Profil.
Eine Weile passierte nichts. Stefan blieb aber weiter online und Paolo holte sich in der Zwischenzeit ein Bier aus dem Kühlschrank seines Hotelzimmers.
›Du siehst scharf aus‹, stand auf seinem Bildschirm, als er sich wieder hinsetzte, ›jedenfalls wenn das wirklich Du bist. Ganz sicher ist man sich da auf dieser Plattform ja nie.‹
›Gleichfalls. Was arbeitest Du so?‹
›Ich bin Altenpfleger, und Du?‹
›Momentan habe ich keinen Job. Ich habe aber früher als Escort gearbeitet.‹
›Wow. Ich hätte Dich bestimmt gebucht.‹
›Das wäre nicht gut für Dich gewesen. Du solltest nicht einmal daran denken. Ich war anders damals.‹
›Was meinst Du damit?‹
›Ich war gefährlich. Mit wem ich einmal Sex hatte, der wollte mich immer wieder.‹
›An Ego mangelt es Dir anscheinend nicht.‹
Du weißt nicht, was ich damals konnte.
Das schrieb er aber nicht. ›Du kannst Dir die Männer doch ebenfalls aussuchen.‹
›Will ich aber nicht.‹
›Warum bist Du dann hier?‹
›Wohl aus demselben Grund wie Du‹, kam es nach einer längeren Pause zurück. ›Die Vorstellung, daß es da draußen noch mehr Männer gibt, mit denen man nicht nur Sex haben kann. An Sex mangelt es mir in der Familie nämlich nicht.‹
›Sex in der Familie?‹
›Ich meine keine biologische Familie, sondern die selbst gewählte.‹
›Verstehe.‹ Paolo verstand nicht.
›Deswegen möchte ich gerne über meinen Tellerrand blicken und jemanden kennenlernen, der anders ist. Jemanden wie Dich.‹
›Du kennst mich nicht. Wir haben kaum zwanzig Sätze gechattet.‹
›Du mich auch nicht. Dein Deutsch ist übrigens manchmal süß, so als ob es nicht Deine Muttersprache wäre.‹
›Ich lerne noch.‹
›Klingt nach einer Geschichte.‹
›Vielleicht erzähle ich sie Dir einmal. Wenn Du mir mehr über Deine Familie erzählst. Ich habe nämlich keine.‹
›Vielleicht sollte ich Dich einfach buchen. Dann klärt sich schon alles.‹
›Das ist Vergangenheit. Ich bin nicht hier, um gebucht zu werden!‹
›Ich habe genug Geld, um jeden zu buchen.‹
›Ich brauche Dein Geld nicht!‹
Was glaubt der, wer ich bin?
Wütend schloß Paolo den Chat und schaltete sein Smartphone aus. Für einen Augenblick schien es, als wäre da zwischen den Zeilen ein interessanter Charakter zu sehen und dann …
Ich hätte ihm das mit dem Escort nicht erzählen sollen. Das war ein Fehler. Und ich hätte nicht ganz allein nach Deutschland fahren sollen. Ich sterbe hier vor Einsamkeit.
Er trank das Bier aus und legte sich in Klamotten aufs Bett. Er trug Lederhose und Springerstiefel, wie meistens, wenn er niemandem Rechenschaft schuldig war. Das schwarze T-Shirt saß hauteng und betonte seinen Oberkörper und die Nippel, die sich aus irgendeinem Grund aufgerichtet hatten. Er strich sachte mit den Fingerkuppen darüber und erschauerte.
Auf einmal sah er Stefan vor sich. Er betrachtete ihn, ging im Geiste um ihn herum und verlor sich kurz in seinen Augen. Nicht ganz sein Typ, aber ein hübscher Mann. Den würde er gerne mal …
Deswegen bin ich nicht hierhergefahren. Ich will hier ein paar Angelegenheiten regeln, ehe ich … Sex hatte ich in meiner Zeit als Escort genug für ein ganzes Leben. Ich brauche das nicht!
Kapitel 2. Maxim
Paolo verschränkte die Arme hinter dem Kopf und blickte zur Decke. Viel zu sehen gab es dort ebensowenig wie im Rest seines Domizils. Das Zimmer war für sein Budget erschwinglich und die Einrichtung wirkte bei aller Schlichtheit stilvoll. Nur das Bett war richtig gut. Der Tipp von Ángel, hier abzusteigen, war genau richtig gewesen.
Einige der Profile, die ihm sein Sexportal nach Nähe gestaffelt sortierte, zeigte die Plattform mit einer so geringen Entfernung an, daß sie sich möglicherweise sogar in seinem Hotel befanden.
Ein flaues Gefühl im Bauch machte sich bemerkbar. Hunger war es nicht. Dieser Stefan hatte ihn unabsichtlich darauf aufmerksam gemacht, daß er wohl doch eigene Bedürfnisse hatte. Er war frei und konnte tun und lassen, was er wollte.
Vielleicht sollte er sich einfach jemanden suchen, ihn hierher bestellen und sich von ihm auf andere Gedanken bringen lassen.
So ließ er seine Sinne ausschweifen und wanderte im Geist durch die Etage. Sein Raum befand sich ganz am Ende des Flurs. Bis fast zum Fahrstuhl bemerkte er niemanden. Dann ein besetztes Zimmer. Er tastete die Wesenseinheit vorsichtig ab. Eine Frau, uninteressant. Ein Zimmer weiter ein Mann, aber sehr alt. Der blickte irritiert von seinem Glas Scotch auf, als Paolos tastende Gefühlsfinger seinen Geist berührten und sich sofort zurückzogen.
Ob er etwas gemerkt hatte? Er mußte vorsichtig sein.
Im anderen Flügel wieder leere Plätze, dann ein Ehepaar. Dann ein anderer Mann. Seine spürbare Geilheit besaß aber die falsche Farbe.
Paolos Bewußtsein bewegte sich geduldig durch die Etagen. Früher, unter der Droge, hatte er das telepathisch gemacht und es ging viel einfacher, fast so beiläufig wie Atmen. Heute sondierte er allenfalls seine nächste Umgebung und es strengte ihn viel mehr an.
Dann – er befand sich schon so viele Etagen tiefer, daß er eigentlich unten angekommen sein mußte – erreichte er einen schwulen Mann, der erregt war.
Sofort nahm er Kontakt auf. Der andere nahm ihn vermutlich wahr, würde ihn aber in seine Erregung einbauen, solange er sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängte.
Paolo empfing verschwommene Bilder. Die Hotelhalle voller Gäste, anscheinend eine Erinnerung, die der Mann sich ins Gedächtnis rief.
Ein junger Mann löste sich vom Check-in Schalter und zog einen großen Koffer in Richtung Fahrstuhl. Er mußte dicht an ihm vorbei. Schwarzes Leder! Die Erinnerung wurde klarer. Der Gast trug eine Lederhose und Stiefel.
Das bin ja ich!
Paolo schreckte aus seinem traumartigen Zustand hoch und saß senkrecht im Bett. Holte sich da etwa jemand auf ihn einen runter? Das mußte er sich genauer ansehen.
Paolo klinkte sich wieder ein und sah sich von hinten im Fahrstuhl verschwinden.
Ich wußte gar nicht, daß ich einen so netten Arsch habe, wenn ich mich bewege.
Sein Verfolger erschien kurz im körperhohen Spiegel neben der Fahrstuhltür, die sich schon geschlossen hatte. Paolo sah eine sehr schlanke Gestalt in schwarzer Hose und weißem Oberhemd mit Namensschild und Hotellogo. Was stand da? Maxim! Das Gesicht war sommersprossig und sehr jung, die Augen hellblau und das rötliche Haar straff gegelt.
Die Ähnlichkeit des Jungen mit Cédric war offensichtlich und verursachte einen Stich in seinen Eingeweiden. Paolo wurde bewußt, daß dessen Erregung sich gerade auf ihn übertrug. Bei aller Jugend besaß dieser schon sehr ausgeprägte Vorlieben und Fantasien. Fantasien, die Paolo einschlossen.
Gut, er selbst war auch nicht viel älter, und wenn jemand ausgeprägte Fantasien hatte, dann er.
Paolo drang tiefer in den Geist des Mannes ein. Da dieser sich sowieso mit ihm beschäftigte, war es ihm von nun an egal, wenn er etwas mitbekam. Er empfing Bilder aus einer Küche, hektische Aktivität im Hintergrund. Ein Telefon klingelte nebenan. Sein Kontakt nahm das Gespräch an.
»Zimmerservice, Sie sprechen mit Maxim, was kann ich für Sie tun?«
Jetzt war Paolo elektrisiert. In seinem Kopf reifte in Windeseile ein Plan, während Maxim die Bestellung routiniert aufnahm und in die Küche weitergab.
Jetzt war es so weit. Paolo griff zum Telefon und wählte die Nummer des Zimmerservice’, während er einen Teil seines Bewußtseins mit seiner Zielperson verbunden hielt. Es klingelte. Dann nahm jemand ab.
»Zimmerservice, Sie sprechen mit Hazel, was kann ich für Sie tun?«, begrüßte ihn eine Frauenstimme.
Verdammt! Er war woanders rausgekommen. Natürlich hielt solch ein großes Hotel mehrere Leute vor.
»Ich möchte … ich wollte …«, stotterte er, »wäre es möglich, daß Sie mich mit Maxim verbinden?«
»Maxim? Einen Moment, ich sehe nach, ob er noch am Platz ist. Seine Schicht endet nämlich gerade.«
Gespannt wartete Paolo.
»Er ist noch da. Ich stelle Sie durch.«
»Danke, Hazel, Sie sind Klasse!«, verabschiedete er sich. Dann lauschte er im Bewußtsein seiner Zielperson weiter.
»Maxim, jemand möchte Dich sprechen«, hörte er als Echo in Maxims Bewußtsein. Dann nahm dieser den Hörer ab und die Verbindung stand.
»Maxim spricht, guten Abend, was kann ich für Sie tun?«
»Hallo Maxim, ich freue mich, daß Sie Zeit für mich haben.«
»Mit wem spreche ich?«
Paolo spürte aufkommende Desorientierung. Durch die Verbindung gab es eine Rückkopplung zwischen ihnen. Der andere wurde sich ihrer mehr und mehr bewußt. Schnell zog er seine Fühler ein Stück aus Maxims Geist zurück.
Verdammt, ich wollte doch aufpassen!
»Paolo Costa, Zimmer Siebenhundertachtundzwanzig. Wären Sie so freundlich, und bringen mir eine Flasche Prosecco mit zwei Gläsern?«
Paolo empfing Erstaunen, warum der Gast gerade ihn sprechen wollte. Dann kam die Antwort.
»Sehr wohl, ich werde das sofort veranlassen.«
Wie bringe ich ihn jetzt dazu, freiwillig zu mir zu kommen?
»Stop, das hätte ich auch Hazel sagen können. Ich möchte, daß Sie persönlich mir die Getränke bringen!«
Jetzt war es raus. Das machte Spaß! Belustigt registrierte Paolo zu zunehmende Verwirrung seines mentalen Gegenübers. Er sandte ihm parallel ein wenig von der Erregung, die sich gerade in seinen Lenden breitmachte und wartete gespannt auf die Antwort.
»Aber … aber … das ist hier nicht üblich. Ich … mache nur Telefondienst. Der Telefondienst liefert nicht selbst aus.«
»Ich verspreche Ihnen, daß es sich für Sie lohnen wird. Sie wollen doch bestimmt den Mann mit der Lederhose näher kennenlernen, dem Sie gestern in der Eingangshalle hinterhergesehen haben.«
Die Angel war ausgeworfen. Mal sehen, ob der Fisch anbiß.
»A… aber … wie können Sie … das wissen?«
»Glauben Sie ich merke sowas nicht? Was ich gesehen habe, hat mir gefallen, und stellen Sie sich vor, ich möchte Sie auch näher kennenlernen.«
Jetzt war es raus. Paolo nahm wieder stärker Kontakt zu Maxims Geist auf und begann ihn zu triggern. Dieser nahm das zwar unterschwellig wahr, bemerkte aber glücklicherweise nicht, daß er beeinflußt wurde.
»Trotzdem … das ist … ich kann doch nicht …«
Ich habe ihn beinahe überzeugt. Jetzt muß ich nur die richtigen Worte finden.
»Schauen Sie, jetzt ist Schichtwechsel. Sie haben gleich Feierabend. Was spricht dagegen, daß Sie Ihren Dienst in dem Moment beenden, wenn Sie bei mir geklingelt haben. Ich öffne Ihnen, und Sie entscheiden, wie es danach weitergeht. Ist das ein Angebot?«
»Ich weiß wirklich nicht …«
»Doch, Sie wissen! Für den unwahrscheinlichen Fall, daß Sie entscheiden, mein Zimmer nicht zu betreten, verspreche ich, daß das Trinkgeld die Mühe wert sein wird. Was soll also schon passieren?«
»Ja, was soll passieren … In Ordnung Herr Costa, ich mache es.«
»Danke, Maxim. Ich freue mich. Bis gleich also.«
Jetzt, wo er gewonnen hatte, verankerte Paolo seine Fühler tief in Maxims Geist, damit er mitbekam, ob dieser wirklich tat, was er sollte.
»Alles in Ordnung?«, hörte er eine Frauenstimme in seinem Geist fragen.
»Alles prima«, antwortete Maxim. »Herr Costa ist … ein alter Freund. Ich habe ihn nicht gleich erkannt, aber er hat mich vorhin an der Rezeption gesehen. Ich liefere den Drink selbst aus, und dann lassen wir die alten Zeiten aufleben.«
»Alte Zeiten … soso. Tu nichts, was ich nicht tun würde!«
Paolo mußte nicht anwesend sein, um sich das verschwörerische Grinsen vorzustellen, mit dem Hazel jetzt ihren Arbeitskollegen bedachte.
Sein Spielgefährte in spe betrat gerade den Fahrstuhl mit seinem Tablett. Mit ihm näherte sich Unglauben, daß so jemand wie Paolo wirklich Interesse an ihm haben konnte.
Der wird schnell merken, daß ich wirklich auf ihn stehe!
Paolo legte seinen Koffer aufs Bett, öffnete ihn und entnahm ihm seine Grundausrüstung zum Spielen, die er sich für die Reise bei einem Onlineanbieter zusammengestellt hatte: Verschiedene Gleitmittel, Übergrößenkondome, mehrere kurze Baumwollseile plazierte er auf seinem Nachttisch. Den wieder verschlossenen Koffer schob er achtlos unters Bett.
Mal sehen, was wir heute davon brauchen werden.
Gerade zog er seine Lederhandschuhe aus der Außentasche der Jacke, da klingelte es an der Tür. Paolo behielt sie in der Hand und öffnete, denn er wußte, wer draußen stand.
Maxim ließ beinahe sein Tablett fallen, als er seinen Traummann so unvermittelt vor sich stehen sah.
»Stell das Tablett auf den Tisch.« Paolos Stimme ließ keinen Widerspruch mehr zu und der Junge folgte der Anordnung wie hypnotisiert.
»Häng das Bitte nicht stören! Schild raus, bevor Du die Tür schließt.«
Maxim folgte wortlos. Dann stand er wie ein Kadett bei der Musterung mit wackligen Knien vor ihm. Sein Geist lag wie ein offenes Buch vor Paolo.
Wow, der hat schon einiges erlebt und klare Vorstellungen über seine Rolle beim Sex. Ich glaube, ich kann ihm heute die meisten seiner Wünsche erfüllen.
»Ich gehe davon aus, daß Du nicht wieder gehen willst«, stellte Paolo ironisch fest.
Maxim nickte kaum sichtbar.
»Dann zieh mir das T-Shirt aus.«
Die Erstarrung wich aus seinem Körper. Mit Feuereifer widmete sich Maxim der neuen Aufgabe. Während er das Shirt aus dem Bund der Lederjeans zog, strich er so eng um Paolo herum, daß diesem bewußt wurde, daß sein Helfer bereits eine Latte mit sich herumtrug. Als er ihm das Shirt über den Kopf zog, drückte er sich fest von hinten an Paolo. Dann flog das überflüssige Kleidungsstück aufs Bett.
Paolo stand mit nacktem Oberkörper im Raum und genoß das Gefühl, wie ein Gott bestaunt zu werden. Langsam und breitbeinig nahm er auf einem Sessel Platz, der neben dem Tischchen mit dem Tablett stand.
»Würden Sie … bitte einmal hier unterschreiben?« Maxim zückte seinen Kugelschreiber und legte ihn auf den Anforderungsschein.
»Ich unterschreibe, aber wenn Du mich noch einmal siezt, lege ich Dich auf der Stelle übers Knie.« Paolo hob die Brauen und bemühte sich, streng auszusehen. »Alle nennen mich Paolo.«
»Danke … Paolo.« Routiniert legte Maxim Blatt und Kuli aufs Tablett. Dann stand er unsicher im Zimmer, als warte er auf die nächste Anordnung. »Kann ich …«
»Schenk uns doch bitte zwei Glas Prosecco ein.«
Der Zimmerservice nahm die Flasche vom Tablett und plazierte sie zusammen mit den Gläsern auf dem Tischchen. Das Tablett stellte er auf den Hotelschreibtisch. Dann entfernte er geübt den Korken der Flasche und goß beiden ein. Zum Schluß reichte er Paolo sein Glas und behielt seines unschlüssig in der Hand.
»Auf die Knie!« Mit einer herrischen Geste deutete dieser zwischen seine Beine. Widerspruch erwartete er nicht und erhielt auch keinen. »Zum Wohl.«
Beide stießen die Gläser gegeneinander. Paolo nahm einen genußvollen Schluck und stellte sein Glas ab. Maxim leerte sein Glas überstürzt in einem Zug.
»Gieß uns nach.«
Der Junge wollte sich erheben, zuckte aber nach dem scharfen »Unten bleiben!« zusammen und erledigte seine Arbeit gehorsam auf den Knien.
»Zum Wohl.«
»Auf Ihr … auf Dein Wohl, Paolo.« Wieder leerte er sein Glas auf ex. »Das … das geschieht doch nicht alles wirklich, oder?«
»Es geschieht so wirklich, wie Du und ich hier sind. Du befindest Dich nicht in einem der Pornos, die Du abends gern allein zu Hause guckst.«
»Woher weißt Du …?«
»Nur ein Gefühl.« Paolo lächelte seinen persönlichen Service an und der entspannte sich wieder. »Nachschenken.«
»Was?«
»Den Prosecco.«
»Entschuldigung.«
Noch einmal das gleiche Spiel und Paolo bemerkte mit Freude, wie der Alkohol zu wirken begann und Maxim zusehends seine Hemmungen verlor. Wie unabsichtlich hielt dieser sich an Paolos Beinen fest, als er noch ein wenig tiefer zwischen die ausgestreckten Schenkel rutschte.
Bewundernd musterte er Paolos trainierten Oberkörper, die sehnigen Arme, die muskulöse Brust mit den hoch aufgerichteten Nippeln und das Sixpack darunter. Dann blieb sein Blick an den Handschuhen hängen, die dieser noch nicht wieder weggelegt hatte.
»Möchtest Du, daß ich sie anziehe?« Paolo hatte den Blick registriert.
Wieder dieses kaum sichtbare Nicken.
»Los, sag es!«
Es folgte ein unartikuliertes Murmeln.
»Richtig!« Paolo schlug ihm die Handschuhe einmal rechts und links durchs Gesicht.
Ein Schauder lief durch Maxims Körper. »Bi…bitte zieh sie an. Für mich!«, brachte er schließlich heraus.
»So ist es besser. Wenn Du etwas willst, mußt Du es auch sagen.«
Oder es Dir holen!
Betont langsam streifte Paolo sich die kurzen Gloves über, zog sie vor Maxims Gesicht stramm, faltete einmal die Hände, drehte sie gefaltet um und legte sie dem Jungen spielerisch über Mund und Nase. War das ein Stöhnen, oder eher ein glückliches Wimmern, das dieser jetzt von sich gab? Jedenfalls legte er den Kopf weit in den Nacken und genoß die Berührung sichtlich.
»Dann zeig mir mal, was Du gelernt hast.« Paolo nahm Maxims Hände in seine, drückte sie kräftig, was dieser erwiderte, und führte sie dann zu seinen Brustwarzen, wo er sie ablegte. »Küß mich.«
Der junge Mann ließ sich das nicht zweimal sagen. Er richtete sich so hoch auf, wie das auf Knien eben ging und blickte Paolo verlangend an. Der beugte sich ein wenig vornüber und schon fanden sich ihre Zungen.
Paolo packte den Kopf und fixierte ihn, während er ihn heiß und verlangend küßte.
Sein Partner schien auch langsam zu begreifen, daß das kein Traum war. So begann er, mit den Fingern kreisförmig um Paolos Nippel herum zu streicheln, was dieser mit einem tiefen Atemzug quittierte. Dann nahm Maxim die Spitzen vorsichtig in die Finger und massierte sie sanft. Sein Kuß wurde zusehends verlangender und auch die devote Starre wich aus seinem Körper. Die Massage seiner Hände wurde so intensiv, daß sie Paolo ein lautes Stöhnen abforderte.
Paolo beendete den Zungenkontakt und führte den Kopf seines Spielgefährten sanft zu einer seiner Brustwarzen. Maxim umschloß sie sofort mit den Lippen und begann glücklich daran zu saugen und zu lecken. Seine Augen strahlten Paolo an, als geschähe gerade das schönste Ereignis seines Lebens.
Ein Stück weit stimmte das auch. Für die Emotionen, die er von seinem Spielgefährten empfing, wäre euphorisch eine Untertreibung gewesen und auch er selbst ritt mit auf dieser Welle der Ekstase. Er lehnte sich bequem im Sessel zurück.
Das hätte ich schon viel früher tun müssen!
Maxim wechselte geübt zum anderen Nippel, den er mit Zunge und Zähnen so bearbeitete, daß sein sitzender Partner erregt aufkeuchte. Dabei kreiste er mit einer Fingerspitze sanft um die nasse Spitze, um die er soeben noch seine Lippen geschlossen hatte, während eine Hand über den Bauch abwärts wanderte. Sie öffnete geübt die Reißverschlüsse seiner Lederhose …
Wie’s weitergeht? Frag mich!
von
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