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Triggerwarnungen

Sinn und Unsinn von Triggerwarnungen

Trigger ist ein Begriff, mit dem ich erst in Berührung gekommen bin, seit ich meine Bücher selbst schreibe. Eine Triggerwarnung ist eine Art Spoiler für Leute, die auf bestimmte Inhalte übersensibel reagieren.

Das kann man machen. An manchen Stellen ergibt eine Warnung auch Sinn. So hätte ich Ken Folletts »Säulen der Erde« vermutlich nicht gelesen, hätte ich von der ausführlichen Beschreibung einer Mehrfachvergewaltigung darin gewußt. Ich bin halt ein Sensibelchen. Deswegen konsumiere ich auch keine Horrorgeschichten. Andererseits fand ich es im Nachhinein auch nicht wirklich schlimm, denn ich habe viel aus dem Buch gelernt, das mir sonst entgangen wäre.

Anders liegen die Dinge bei Personen mit Phobien oder Traumata. Da kann eine überraschende Wendung im Buch richtig Schaden anrichten. Das ist etwas, das ich nicht möchte, außer vielleicht bei Personen mit einer Homo-Phobie. Die lasse ich mit Freuden in meinen Texten auflaufen und kassiere dafür auch gern einmal eine schlechte Bewertung.

Mike Gorden: Triggerwarnung - Empath (Cover)

Als Leser finde ich Triggerwarnungen – ebenso wie Playlists – aber generell unnötig. Mir verraten sie zu viel über das Buch und wie die entsprechende Autorin tickt. Ich will beim Lesen meine Fantasie schweifen lassen können.

Als Autor habe ich von dieser Devise bisher nur ein einziges Mal eine Ausnahme gemacht (siehe unten).

Das hilft natürlich den Personen nicht, die wirklich ein Trauma mit sich herumschleppen. Da mich selbst auch einiges triggert, meide ich einfach die entsprechenden (Sub-)genres bzw. weiche beispielsweise von Metzelkrimi auf Cosy-Krimi aus. Damit vergebe ich mir ja nichts.

Im Allgemeinen wünsche ich mir aber, daß Du an meinen Texten Freude hast und daß sie Dir schöne Stunden bereiten. Daher werde ich Dich vor der Lektüre warnen, falls ich über expliziten Sex und/oder Gewalt schreibe. Allerdings begrenze ich die Anzahl der Triggerwarnungen. Ich möchte nämlich nicht, daß sich ihre Liste liest wie der Beipackzettel eines Krebsmedikamentes.

Das oben stehende Buch »Empath« erfüllt gleich mehrere Trigger. Es gibt expliziten Sex zwischen Männern, Drogenmißbrauch, Gewalt und Tote. Es geht auch um die Frage, ab wann ein gewaltsamer Tod als Mord einzustufen ist. Unter bestimmten Umständen liegen die Dinge da nämlich gar nicht so einfach. Wer es jetzt noch lesen will, sei gewarnt und wird einen hohen Preis zahlen 😎

Bleib gespannt,
Dein Mike


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