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Warum ich Genres für überbewertet halte:

Mike Gorden schreibt über Genres

Ich höre regelmäßig in den Foren Sätze wie »Ich schreibe nur in diesem Genre, weil meine Leser das von mir erwarten.« oder »Ich lese nur in diesem Genre, weil mich nichts anderes interessiert. Ich persönlich finde, daß sich beide Seiten mit dieser Vorgehensweise unnötig enge Fesseln anlegen.

Wenn ein Schriftsteller eine neue Geschichte schreibt, dann beschreibt er in den allermeisten Fällen die Lebenslinien einer oder mehrerer Personen, ihren Werdegang, was sie an Abenteuern erleben, was das mit ihnen macht und wie sie sich dabei entwickeln. Das tue ich auch.

Während meiner allerersten Leserunde bei Lovelybooks habe ich des öfteren Meinungen gehört wie »Ich fand die Geschichte von Mike und Maurice toll. Der wissenschaftliche Anteil war gut erklärt und hat mich gar nicht irritiert.«, »Der Krimi war spannend und hat mich regelmäßig auf falsche Fährten gelockt. Der historische Erzählstrang hat sich gut in die Geschichte eingefügt.« oder »Das ist originelle Science Fiction. Daß da Gay-Romance im Spiel war – so what?«.

Was bedeutet das nun? Wenn ich lese, folge ich den Lebenslinien meiner Figuren und freue mich an dem, was sie erleben. Gefallen mir die Figuren und verliebe ich mich vielleicht sogar ein wenig in sie, dann ist es letztlich egal, ob das, was sie erleben, ein Krimi ist, ein Thriller, Mystery oder Romance. Es geht mir dann nur um die Figuren.

Ich habe von Anfang an so geschrieben, daß ich von meinen Figuren ausgehe, die Geschichte sich um die Figuren herum entwickelt und sogar von ihrer Entwicklung beeinflußt wird. Deshalb sehe ich meine Aufgabe als Schriftsteller auch darin, Dir zu zeigen, wie sehr Du Dich einengst, wenn Du Dich auf nur ein Genre fixierst.

Um beim Beispiel von Mike und Maurice zu bleiben: Sie wachsen derzeit in einer Mischung von hard-boiled-crime, Science Fiction, Geschichte, Mystery und einer ordentlichen Portion Romance auf. Im nächsten Buch erleben sie aber einen ganz schlichten Krimi. Nun ja, vielleicht nicht ganz schlicht. Sonst wäre ich nicht Mike Gorden. Auf jeden Fall geschieht etwas völlig Unerwartetes!

In diesem Sinne: Bleib gespannt. Ich habe noch so viel vor.
Dein Mike


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